Meine Kandidatur für den Berg am Laimer Bezirksausschuss konfrontiert mich ja inzwischen mit Verhaltensweisen, über die ich bislang nicht in der Tiefe nachgedacht hatte. So führt der aufkeimende Wahlkampf – der 15. März ist nicht mehr so weit hin – zu einer meines Erachtens nach höchst kontraproduktiven Änderung von Verhaltensweisen.
Es ist mir selbstverständlich klar, dass der Sinn des Wahlkampfes darin besteht, das eigene Profil zu schärfen, und Ihnen, den Wählenden, die Unterschiede in den Auffassungen von Parteien und Personen näher zu bringen. So weit, so gut.
Schlimm wird es für mich dann, wenn diese Profilierung dadurch geschieht, dass man andere Kandidierende oder Parteien schlecht macht. Ein im Moment stattfindender „Bieterwettbewerb“, welche Partei im Bezirksausschuss jetzt wie viele Anträge zum Thema Umwelt eingebracht hat (ungeachtet der Frage, ob sie denn Aussicht auf Erfolg hatten oder umgesetzt wurden) mit gleichzeitigem Verweis, die anderen Parteien seien da weit hinten dran, ist meiner Meinung nach nicht im Sinne der Bürger.
Ich plädiere an dieser Stelle für positive Utopien. Nicht „Wenn Sie uns wählen, verhindern Sie das x-Verhalten der Partei y“, sondern einen Entwurf, was man die nächsten 6 Jahre anpacken möchte, wie man sich das Leben in Berg am Laim vorstellt, gerne auch in Abgrenzung zu anderen, die andere Entwürfe haben. Das ist mir allemal lieber als eine „Schlammschlacht“ mit Blick auf die Vergangenheit. Und es täte unserer politischen Kultur insgesamt glaube ich wirklich gut.